Durch die Wirren der Zeit und über Generationen hinweg, ist uns die Schulchronik erhalten geblieben. Vom Lehrer Mahling stammte die Idee, die Geschichte der Schule zu Seidewinkel auch von ihrem Entstehen bis zur Anlegung des Grundbuches (soweit es sich eruieren - zurückverfolgen - ließ) im „Grundbuch der Schule zu Seidewinkel“ aufzuschreiben. Auch die folgenden Lehrer haben ihre Eintragungen gemacht (bis 1947) und so können wir heute nicht nur die Geschichte der Schule von Seidewinkel bis zu ihrer Schließung zurückverfolgen. Sie zeigt uns die Schwierigkeiten beim Übergang vom „Sorbischen“ in´s „Deutsche“ und bietet uns gleichzeitig Einblicke in das Zeit- und Dorfgeschehen.
Der Schulunterricht für die Kinder von Seidewinkel fand früher in den Wohnstuben eines hiesigen Einwohners statt, „der sich dazu gerade willig gefunden“ oder beim Gemeindehirten. Allemal jedoch nur zur Winterszeit.
In den Jahren 1842 und 1843 vermehrte sich die Schülerzahl so, daß die bisherige Schulstube nicht mehr ausreichte - die Schüler wurden in zwei Klassen aufgeteilt. Eine Schulrevision gab 1844 den Anstoß zum Neubau einer Schule, die im Oktober 1847 feierlich eingeweiht wurde.
1857 wurde das Schulgeld von 1 Silbergroschen pro Kind und Woche eingeführt. Die Schule in Seidewinkel wurde ab Ostern 1862 zweiklassig geführt.
Zum 1. September 1971 wurden die letzten ABC-Schützen in Seidewinkel eingeschult. Im Sommer 1974 wurde die Seidewinkler Schule geschlossen und der Gemeinderat beschloß, die ehemaligen Schulräume zum Kindergarten auszubauen. Der Kindergarten konnte in Juni 1975 eröffnet werden.
Seit 1980 befand sich auch die Gemeindeverwaltung in dem Gebäude.
Heute besuchen unsere Kinder und Jugendlichen die Schulen und Gymnasien in Laubusch oder Hoyerswerda.